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     In Berlin heißt
   die Drehorgel
auch Leierkasten!

"Berolinchen & Bärchen"


Manuela & Ingo Hopf

Ob Leierkastenmann, Leierkastenfrau oder Leierkastenpaar bei uns sind Sie richtig!

Der Leierkasten und der Leierkastenmann

haben in Berlin eine alte Tradition und eine lange Geschichte!
Dieses soll erhalten, gepflegt und bewahrt werden.


Berlin galt schon immer als die Hochburg der Drehorgelspieler. In der wilhelminischen Zeit (1890 - 1918) zogen fast 3.000 Drehorgelspieler durch Berlins Gassen und Hinterhöfe. Die Drehorgelmusik galt als "Die Musik der armen Leute" (Heinrich Seidel). Die schönen Klänge des Leierkastens, der im Hinterhof sein kurzes "Drehorgel-Konzert" gab, ließen die Menschen für einen Augenblick ihren Alltag vergessen. Die Menschen, die aus den Fenstern der Mietskasernen blickten, wickelten ihr Kleingeld in Zeitungspapier ein und warfen ihr Geld zum Fenster raus. Die Kinder sammelten das Geld ein und legten es dem Leierkastenmann auf die Drehorgel.
Auch noch heute legen die Menschen dem Drehorgelmann gerne ihr Kleingeld auf den Leierkasten, als Anerkennung für die Freude, die er ihnen bringt.

Leierkastenspieler Manuela und Ingo Hopf
"Berolinchen & Bärchen" - in Riehmers Hofgarten, ein denkmalgeschütztes Bauensemble aus der Berliner Gründerzeit.

Drehorgelspieler Manuela und Ingo Hopf Berlin
"Berolinchen & Bärchen", Drehorgelspieler.

Die Walzen-Drehorgel

In der Wilhelminischen Epoche zog der Leierkastenmann noch mit einer Walzen-Drehorgel durch die Straßen. Die Musik kam von einer Holzwalze, die mit Metallstiften versehen war. Auf dieser Walze waren nur acht Lieder, eines davon war meistens auch noch ein Weihnachtslied. Die einzelnen Lieder konnte man aber endlos spielen; Der Wechsel von einem auf das andere Lied geschah durch das horizontale Verschieben der Walze. Das Liederrepertoire der Drehorgeln war dadurch eingeschränkt.

Damals waren die Walzendrehorgeln noch erschwinglich. Heute sind sie seltene Raritäten, die von ihren Besitzern geliebt und gepflegt werden. Die Preise für eine gut gepflegte Walzen-Drehorgel können bei 20.000 € und mehr liegen. Sie sind begehrte Sammler-Objekte. Auf den Berliner Straßen sieht man sie inzwischen nur noch zu den Drehorgelfesten. Diese finden einmal im Jahr, am ersten Samstag im Juli, statt und werden vom Verein "Internationale Drehorgelfreunde e.V." veranstaltet.

Drehorgelbau in Deutschland
"Die Briefmarke"

Um das Jahr 1790, zur Zeit Friedrich Wilhelm II (1786-1797), entstanden Manufakturen für Drehorgeln in Deutschland. Die Deutsche Bundespost ehrte den Deutschen Drehorgelbau am 03.05.1990 mit einem Sonderwertzeichen "200 Jahre Drehorgel". Das Motiv ist ein Hofsänger mit Leierkasten in Berlin.

Die Drehorgel ist international

Barrel OrganEnglisch
PosetiiviFinnisch
Orgue de BarbarieFranzösisch
OrganistroItalienisch
DraaiorgelNiederländisch
LirekasseNorwegisch
KatarynkaPolnisch
RealejoPorugiesisch
OrganilloSpanisch
LaternaTürkisch

Der Leierkastenmann

"Leierkastenmann" ist die volkstümliche Bezeichnung für einen Drehorgelspieler. Er lebte von den Einnahmen, die er sowohl auf den Hinterhöfen, als auch auf den Straßen von Berlin eingesammelt hatte. In der Hoffnung, dass ein gut gekleideter Drehorgelspieler mehr Geld einnimmt, bemühten sich einige um ein gepflegtes Aussehen. Auf einer Drehorgel saß oft auch ein lebendiger Affe, dieser sollte die Aufmerksamkeit des Publikums steigern. Einige waren auch dazu abgerichtet, das Geld einzusammeln.

Der Leierkastenmann kann heutzutage natürlich auch eine Leierkastenfrau sein. Viele Berliner Drehorgelspielerinnen und -spieler sind organisiert im Verein der "Internationalen Drehorgelfreunde e.V." Ein Teil der Mitglieder sind Sammler von mechanischen Musikinstrumenten und Drehorgeln. Der andere Teil sind Drehorgelspieler, die mit ihrem Instrument auch gerne bei Veranstaltungen auftreten. Nur noch Wenige leben von den Einnahmen aus dem Drehorgelspielen. Und selten sieht man einen Drehorgelmann oder eine Drehorgelfrau noch auf der Straße stehen. Der Leierkastenmann und die Leierkastenfrau geben sich heutzutage viel Mühe mit ihrer Garderobe. Einige kleiden sich im Stil der "Wilhelminischen Epoche" andere im Stil der "Zwanziger Jahre". Der Leierkastenaffe, der heute auf der Drehorgel sitzt ist jedoch immer ein Stoffaffe.

Der Drehorgelverleih in Berlin

Als um 1900 die Drehorgeln industriell hergestellt werden konnten, wurden die Leierkästen im Anschaffungspreis erschwinglicher. Dadurch blühte auch das Geschäft der Drehorgelverleiher. Nicht jeder Leierkastenmann zog mit einem eigenen Leierkasten umher. Gegen eine Tagespauschale konnte der Leierkastenmann die Drehorgel entweder direkt beim Hersteller oder in einer der vielen Berliner Kneipen ausleihen. In den Kneipen wurden die Orgeln meistens in einem Hinterzimmer aufbewahrt.

Auch heute gibt es noch Drehorgel-Verleiher in Berlin,
z. B. »» Drehorgelvermietung Hopf.

Museen in Berlin in denen sich Drehorgeln befinden

Märkisches Museum
Am Kölnischen Park 5, 10179 Berlin
Telefon: (030) 24 00 21 162
www.stadtmuseum.de

Musikinstrumenten-Museum
Tiergartenstraße 1, 10785 Berlin
Telefon: (030) 25 48 11 78
www.sim.spk-berlin.de

Deutsches Technikmuseum
Trebbinerstraße 9, 10963 Berlin
Telefon: (030) 25 48 40
www.sdtb.de

Der Leierkastenmann im Nikolai-Viertel fotografiert von Manuela Hopf
Der Leierkastenmann im Nikolai-Viertel fotografiert von Manuela Hopf.

Leierkastenmann im Nikolai-Viertel Berlin
Der Leierkastenmann im Nikolai-Viertel.

Der Leierkastenmann Berlin
Der Leierkastenmann im Nikolai-Viertel Berlin.

Der Leierkastenmann im Nikolai-Viertel ein "Denkmal"

Mitten im Herzen von Berlin steht ein "Denkmal" für den Leierkastenmann. Diese Bronzeplastik schuf der Bildhauer Gerhard Thieme 1987. Dieser Leierkastenmann zeigt sehr anschaulich die typische Ausstattung eines Drehorgelspielers.
Der Leierkasten steht auf einem Orgelwagen, um ihn besser transportieren zu können.
Der Leierkastenmann trägt einen Zylinder, einen Frack, und eine Fliege, damit er durch ein gepflegtes Aussehen mehr Geld einsammeln kann.
Auf dem Leierkasten sitzt ein Affe und streckt die Hand aus, um das Geld einzusammeln.

Oben auf dem Leierkasten steht schon eine Schale bereit, um das Geld aufzunehmen.
Auf dem Rücken hat er eine Paucke mit Schellen geschnallt. Dieses ist ein zusätzliches Instrument, dass das "Leierkasten-Konzert" noch klangvoller gestalten soll.

Der heulende Hund gehört nicht unbedingt zur Ausstattung eines Leierkastenmanns. Einige Hunde wollten jedoch auch zu den Klängen der Leierkastenmusik "singen".

Drehorgel mit Lochbandsteuerung

Mit dem Einsetzen des technischen Fortschrittes und der Industriealisierung wurden die Arbeitsmaschinen in den Fabriken mit Lochbändern oder auch Lochkarten gesteuert. Dieser technische Fortschritt machte auch nicht vor den Drehorgeln halt: die Drehorgeln wurden mit Lochbandsteuerung gebaut. Der Vorteil eines Lochbandes (aus Papier) ist es, dass es sich leicht wechseln lässt und es verhältnismäßig preiswert ist. Der einzige Nachteil ist es, dass nach ca. 7 - 10 Minuten Spielzeit, das Lochband am Ende ist und es wieder zurückgespult werden muss.

Auch heute noch werden Drehorgeln mit Lochbandsteuerung gebaut. Sogar in Berlin! Die Auswahl an Musik für diese Drehorgeln ist sehr groß und kann von verschiedenen Herstellern bezogen werden. Auch musikalische Sonderwünsche werden erfüllt!



Elekronisch gesteuerte Drehorgeln

Die moderne Technik machte auch nicht vor den Drehorgeln halt. Um 1980 gab es die ersten Microchip- gesteuerten Drehorgeln. Das heißt, die Drehorgelmusik ist auf einem elektronischen Melodienspeicher. Auf diesem können mehr als 1.000 Musikstücke gespeichert werden. An der Kurbel muss der Leierkastenmann jedoch nach wie vor drehen, denn die Pfeifen brauchen Luft. Nur die Steuerung der Musikstücke ist elektronisch. Diese Drehorgeln sind ideal für professionelle Drehorgelspieler mit einem Bühnenprogramm, bei dem niemand in die Drehorgel sehen will.

Diese Drehorgeln entsprechen nicht der alten Tradition von mechanischen Musikinstrumenten und sind bei den jährlich stattfindenen Drehorgelfesten in Berlin nicht zugelassen.

Drehorgelbau in Berlin

Der bedeutendste Name für den Drehorgelbau in Berlin war Bacigalupo. Bei diesem Namen handelt es sich nicht nur um eine Person, sondern um ein aus Italien stammendes Familienunternehmen, welches über viele Jahrzehnte Drehorgeln gebaut und repariert hat. Der Sitz der Firma war in der Schönhauser Allee. An der Hausnummer 74 a ist eine Gedenktafel angebracht. Diese Drehorgeln sind heute sehr begehrte und kostbare Sammlerobjekte.

Auch heute werden noch Drehorgeln von hoher Qualität in Berlin gefertigt: vom Orgelbaumeister Axel Stüber.

Orgelfabrik Bacigalupo Schönhauser Allee 74a



Die Gedenktafel für Bacigalupo. Fotografiert von Manuela Hopf.

Heute ist am Eingang der ehemaligen Orgelfabrik Bacigalupo
Schönhauser Allee 74 a
diese goldene Gedenktafel zu sehen.

Sie enthält folgende Inschrift:
In diesem Haus befanden sich in mehreren Generationen von 1908 - 1978 die Fabrikations- und Werkstätten der
Orgelfabrik Bacigalupo

Die hier in vielen Variationen gebauten Drehorgeln - vom Berliner liebevoll "Leierkasten" genannt - genossen Weltruf und wurden in viele Länder exportiert.

Mit dem Tod von Giovanni ("Hannes") Bacigalupo am 25. Juli 1978 fand die Ära des Drehorgelbaus in Prenzlauer Berg ihr Ende, die Mitte des 19. Jahrhunderts durch italienische Zuwanderer hier begonnen hatte.

Der Buchumschlag: "Der Leierkasten" Ein Wahrzeichen Berlins
Foto Buchumschlag auf der Vorderseite: Dr. Helmut Wiemann
Foto Buchumschlag auf der Rückseite: Manuela Hopf

Der Leierkasten

Ein Wahrzeichen Berlins

Im Heimatmuseum Berlin - Charlottenburg fand 1992 eine Ausstellung zum Thema "Drehorgel" statt. Aus diesem Grund erschien 1991 das Buch - "Der Leierkasten, Ein Wahrzeichen Berlins". Dieses Buch wurde von erfahrenen Drehorgelspielern geschrieben. Der Inhalt des Buches "Der Leierkasten" ist hier aufgeführt.
»» Zum Inhaltsverzeichnis

Unter dem Titel "Moritaten- oder Bankelsänger" schrieb Manuela Hopf folgenden Artikel.
»» Zum Artikel "Moritaten- oder Bänkelsänger"

Unter dem Titel "Das Drehorgelzubehör" schrieb Manuela Hopf folgenden Artikel.
»» Zum Artikel "Das Drehorgelzubehör"

Dieses Buch können Sie bei uns bestellen.
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hopf@leierkasten-berlin.de
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